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Inspiration

Sparen VS Krypto - Interview mit Krypto-Investoren

07-06-2023

Digitale Token oder Kryptowährungen sind seit Jahren sehr beliebt und viele Menschen haben in diese Art der Währung investiert. Doch der Markt istsehr unbeständig: Nur einige wenige Investoren können damit gutes Geld verdienen, während viele andere ihr Geld davonschwimmen sehen.

Wir haben zwei Krypto-Investoren besucht - Bernd, der auf dem Kryptomarkt sehr viel Glück hatte und Gerdy, die ohne großes Vorwissen in Krypto investiert hat und dadurch den einen oder anderen Gewinn verpasst hat. Wir erfahren nicht nur, wie sie zu Kryptowährungen gekommen sind, sondern fragen sie auch, wie sie das „Sparen nach alter Schule“ sehen.

Als Erstes haben wir Bernd getroffen, der mit Kryptowährungen recht erfolgreich ist.

Jetzt sind wir natürlich neugierig: Wie hat das alles angefangen?

Ich habe im Jahr 2018/ 2019 damit angefangen, mich mit Krypto zu beschäftigen. Am Anfang musste ich viel 'Lehrgeld' zahlen. Man macht Fehler, steigt zum falschen Zeitpunkt ein und lernt daraus. Ende 2021, Anfang 2022, stieg der Markt dann sehr schnell an, was auch für mich bedeutete, dass es gut lief.

Lass uns etwas tiefer einsteigen. Was hast du investiert und wie viel ist es wert?

Ich habe einmal mit 50.000 Euro angefangen. Dieses Kapital ist dann auf 18.000 Euro gesunken. Dann habe ich mich entschieden, in die Währung Cardano einzusteigen. Die Münze kostete damalsetwas mehr als 2 Cent pro Stück, weswegen ich eine Menge davon gekauft habe. Dieser Coin stieg innerhalb kürzester Zeit um das 100-Fache. Das bedeutete, dass aus meinen 18.000 Euro schließlich ganze 960.000 Euro wurden. Ich wusste nicht, wie mir geschah, wirklich bizarr!

Aber gab es denn auch Risiken?

Nun, da gibt es eine ganze Menge Risiken. Man spricht im ersten Fall häufig von geringeren Beträgen, aber letztendlich handelt es sich dabei auch immer um recht hohe Beträge, die man verlieren kann. Außerdem denken viele Menschen, dass ich die 960.000 Euro durch Glück auf einen Schlag bekommen habe, aber es ging leider nicht immer alles glatt über die Bühne.

Gibt es also auch große Verluste?

Na ja, es kann auch passieren, dass man über Nacht 50.000 - 60.000 Euro verliert. Da liegt man dann wach und fragt sich, wie man weitermachen soll.

Ist dein ganzes Geld in Kryptowährungen angelegt?

Ziemlich viel davon.

Was machst du, wenn eure Waschmaschine kaputt geht oder andere unvorhergesehene Ausgaben anfallen?

Ich habe immer etwas in Reserve für solche Fälle. Außerdem arbeite ich auch ganz normal weiter und meine Frau hat ihr eigenes Geschäft. Natürlich haben wir auch nur 'Bargeld' auf dem Sparkonto. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ein wirklich großer Teil des Geldes in Kryptowährungen fließt.

Hat es sich für dich bisher wirklich gelohnt?

Das hat es zu 100 Prozent, ganz sicher. Ich gehe einfach gerne ein bisschen Risiko ein. Es ist ja auch nicht so, dass ich das Haus sofort verkaufen muss, wenn etwas schief geht. Aber selbstverständlich ist es ein großes Risiko und das muss man sich gut überlegen. Wenn der Markt zusammenbricht und man dadurch in Schwierigkeiten gerät, wäre das nicht sehr angenehm.

Könnte jeder ein Krypto-Millionär werden?

Ich weiß nicht, ob alle so gut sind wie ich. Nein, das war natürlich nur ein Scherz. Ja, ich denke schon. Jeder kann es schaffen, man muss nur seine Hausaufgaben machen und sehr gut über alles nachdenken. Man muss natürlich auch Glück haben, aber sorgfältiges Nachdenken und sich einen richtigen Plan zurechtlegen, ist schon die halbe Miete.
 
Für Gerdy verlief die Geschichte leider etwas anders ...

 

Gerdy, erzähl doch bitte mit wie viel Bitcoin du damals angefangen hast...

Ich habe damals mit 10 Bitcoin angefangen.

Und wie viel war das zu Spitzenzeiten wert?

Ich habe sie für 500 Euro pro Stück gekauft und auf dem Höhepunkt waren sie eine halbe Million wert.

Das ist eine ganze Menge! Du hast also eine halbe Million gemacht?

Nein, leider nicht.

Erzählen es uns, was ist passiert?

Als sie gerade das Doppelte wert waren, dachte ich, ich könnte einsteigen – denn das sind 100 Prozent Rendite auf die Investition. Das ist natürlich fantastisch, also habe ich sie verkauft.

Tut die Erkenntnis sehr weh, jetzt wo du weißt, dass es auch hätte mehr sein können?

Eigentlich nicht. Natürlich denkt man manchmal darüber nach. Ich hätte mir einfach ein Haus auf einer Insel kaufen können, sozusagen. Das wäre schön gewesen, aber so ist es nun mal nicht. Und dann gibt es, glaube ich, auch Leute, die einen Bitcoin für 50.000 Euro gekauft haben und dann war er plötzlich 25.000 Euro wert. Dann hätte ich es lieber andersherum.

Aber nehmen wir mal an, ich würde auch gerne in Bitcoin investieren, was würdest du mir empfehlen?

Suchen Sie sich unbedingt einen Experten, jemanden, der wirklich Ahnung hat. Also mich selbst würde ich in dieser Hinsicht auch nicht fragen. Ich mache das wirklich nicht professionell und schaue auch nicht regelmäßig nach, wie die Kurse stehen.

Ich erinnere mich, dass mein Vater, der auch in Krypto investiert hat, eines Tages einmal anrief und sagte: Sind deine Bitcoin auch so viel weniger wert? Ich habe ihm dann gesagt, ich weiß es nicht und will es auch nicht wissen! Die Verlockung zu verkaufen und die Angst dabei einen Verlust zu machen ist einfach immer sehr groß.

Ist Krypto für Sie eine Alternative zum Sparen?

Ich sehe Krypto nicht wirklich als Alternative, für mich ist es eher eine Ergänzung. Für mich besteht das Sparen aus verschiedenen Teilen, aus langfristigem- und kurzfristigem Sparen. Sparen auf der Bank, für die Waschmaschine, die kaputt geht, Sparen für einen Urlaub oder Sparen für eine Ausbildung. Ich möchte immer Geld parat haben, das ich gerade brauche und auf das ich zu dem Zeitpunkt, an dem ich es brauche, zugreifen kann.

Wenn du dir jetzt die Gesamtsumme ansiehst, hast du dann das Gefühl, das Richtige getan zu haben?

Auf jeden Fall! Schauen Sie mal, wie großartig es ist, wenn man etwas in den Topf hineinwirft und es sich verdoppelt! Wenn man zum Beispiel 50 Cent einwirft und 1 Euro herauskommt – das kann man doch nicht bereuen, oder?

Krypto erfordert also ein gewisses Maß an Wissen. Bernd, der seit sechs Jahren dabei ist und schon einige Höhen, aber auch durchaus Tiefen erlebt hat. Und Gerdy, der am Anfang nicht wusste, wie man Bitcoin kauft oder verkauft. Man braucht also Wissen, aber auch eine gehörige Portion Glück, denn niemand scheint die Höhen und Tiefen des Kryptomarktes wirklich zu kennen und in Gänze einschätzen zu können. Außerdem sind Investitionen in Kryptowährungen immer noch recht anfällig für Betrug.

Beide Geschichten zeigen jedoch auch, dass auch das traditionelle Sparen als Teil eines gesunden Finanzmixes wichtig ist. Sparen bietet zumindest ein bisschen mehr Sicherheit. Die Rendite mag geringer sein, aber das Risiko ist es ebenso. Wie bei vielen Dingen im Leben ist eine Diversifizierung wichtig.

Wie Sie diese Mischung bestimmen und wie Sie Ihre finanzielle Diversifizierung vornehmen, ist dabei natürlich ganz Ihnen überlassen.

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