Sie benutzen den Browser Internet Explorer. Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt. Bitte benutzen Sie einen anderen Browser um unsere Website uneingeschränkt nutzen zu können.  Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Sicheres Online-Banking.
Tipps

Weihnachtseinkäufe in letzter Minute? So vermeiden Sie, dass Sie zu viel Geld ausgeben

21-12-2022
Menschen neigen dazu, an Feiertagen zu viel Geld auszugeben. Wenn wir bereits ein Budget festgelegt haben, ist es allerdings oft kein konkreter Betrag. Gerade kurz vor Weihnachten lauert die Gefahr, wenn der Zeitdruck steigt. In den letzten Tagen noch alles organisieren zu müssen, ist sehr stressig. Häufig denken wir dadurch weniger logisch, was die Tendenz zu impulsivem Handeln verstärkt. Als Konsument lässt man sich unter Druck leichter von primären Wünschen beeinflussen und selbst diejenigen, die das ganze Jahr über darauf geachtet haben, Geld auszugeben, laufen Gefahr, während der Weihnachtszeit zu viel Geld auszugeben und das neue Jahr mit einem finanziellen Feiertagskater zu beginnen.

Weihnachtsstimmungs-Overload

Weihnachtslieder, Weihnachtsdeko und spezielle Weihnachtsangebote soweit das Auge reicht. In der Luft liegen viele verschiedene Düfte und auffällige Displays in den Städten ziehen unsere Blicke auf sich.  Das alles macht es besonders schwierig, ganz genau und überlegt über einen Kauf nachzudenken. Unser Gehirn ist von Natur aus auf einen Energiesparmodus eingestellt. Nicht intensiv nachdenken zu müssen, spart Energie und ist effizient für unser Gehirn. All diese Bewegungen, Farben, Gerüche und Musik sind nicht nur festlich, sondern vor allem eine ausgeklügelte Marketingtechnik, um uns zum Nachdenken zu bringen und auf diese emotionalen Signale zu reagieren. Das Reagieren auf emotionale Signale kostet unser Gehirn wenig Energie und erhöht den Impulskauf.
Der Handel reagiert clever darauf und zieht alle Register, um auch zurückhaltende Käufer zum Ausgeben von (mehr) Geld zu verleiten. Sowohl online als auch im Geschäft werden wir mit Anreizen bombardiert, die darauf abzielen, uns zu überwältigen und uns davon abzuhalten, sorgfältig über unsere Kaufentscheidungen nachzudenken. Kern dieser weihnachtlichen Marketingparty ist, dass Produkte so präsentiert werden, dass sie zum Kauf verleiten.

Der Knappheitseffekt

Wenn wir denken, dass etwas knapp oder nur für kurze Zeit verfügbar ist, findet unser Gehirn sogar Produkte, die wir normalerweise für völlig unwichtig halten, plötzlich sehr wichtig. Gerade kurz vor Weihnachten sieht man allerhand Angebote mit „nur heute gültig“ oder zahlreiche schöne Weihnachtsgeschenke, die mit einem Rabatt versehen sind. Dies verstärkt den Knappheitseffekt. Wenn wir der Meinung sind, dass etwas knapp oder nur für kurze Zeit verfügbar ist, kaufen wir es gerne. Infolgedessen kaufen wir oft etwas, was wir normalerweise nicht kaufen würden.
Weihnachten ist ein fester Termin, weshalb die Freiheit, eine Kaufentscheidung aufzuschieben, begrenzt ist. Je näher die Feiertage rücken, desto mehr Knappheit entsteht bei den Einzelhändlern. Dies beeinträchtigt unsere Fähigkeit, logisch zu denken. Wir haben häufig das Gefühl, dass wir, wenn wir nicht am Weihnachtsritual teilnehmen können, eine sehr wichtige soziale Erfahrung verpassen und dann aus dem intimen Kreis unserer Liebsten und Freunde ausgeschlossen werden.

Angst, zu kurz zu kommen

Die psychologische Forschung sagt, dass Menschen nicht besonders gut darin sind, vorherzusagen, was sie in der Zukunft wirklich brauchen werden und schauen deshalb hauptsächlich darauf, wie wir uns gerade fühlen. Also kaufen wir in hektischen Momenten online oder im Geschäft Dinge, von denen wir in dem Moment denken, dass wir sie später brauchen werden. Wir Menschen können nur sehr schwer abschätzen, welche Menge an Lebensmitteln wir tatsächlich für das Weihnachtsessen brauchen. Wir wollen vor allem große Mengen all der Produkte, die im Supermarkt beworben werden. Dabei spielt es keine Rolle, dass wir viel zu viel kaufen und es voraussichtlich nie aufbrauchen werden. Wir wollen um jeden Preis vermeiden, eine dieser Leckereien zu verpassen.
Dasselbe geschieht bei Geschenken. Wir planen häufig entweder nicht richtig oder schlecht und sind daher anfälliger für Angebote und Versuchungen der Einzelhändler. Gerade in diesen letzten Tagen, wo wir schon in Eile und gestresst sind, sofort Hunderte von Dingen erledigen müssen und die Angebote nur noch wenige Tage gültig sind.

Wie vermeiden Sie es, zu viel Geld für Last-Minute-Weihnachtseinkäufe auszugeben?

1. Man kann Geld sparen, wenn man sich vor den Einkäufen eine Liste schreibt

Nehmen Sie sich die Zeit, sich einen Überblick über die von Ihnen benötigten Produkte zu verschaffen und vergleichen Sie die Preise sorgfältig. Vor allem unter Zeitdruck, denn dann ist man am anfälligsten für Impulskäufe. Wenn Sie sich eine Stunde Zeit dafür nehmen, um eine Liste zu schreiben, bevor Sie einkaufen gehen, können Sie viel Geld sparen. Das Aufschreiben macht es greifbarer und hilft Ihnen, organisiert zu bleiben. So sind Sie weniger anfällig für die Versuchungen, die im (Online-)Shop lauern. Das Einkaufen mit einer Liste in der Hand hilft Ihnen außerdem, sich wieder darauf zu konzentrieren, warum Sie inmitten des Einkaufschaos, der Versuchungen der Einzelhändler und des immensen Zeitdrucks überhaupt einkaufen gehen. Dies wird Sie daran erinnern, was Sie brauchen, und die Liste wird Ihnen helfen, wieder auf Kurs zu kommen. Steht etwas nicht auf der Liste? Dann kommt es auch nicht in den Korb!

2. Vermeiden Sie Schnäppchenseiten und Weihnachtsangebote

Vermeiden Sie Schnäppchenseiten so gut wie möglich. Wenn Sie normalerweise ein Fan von Schnäppchenseiten sind, überspringen Sie sie während dieser Zeit am besten. Wenn Sie nicht widerstehen können, kaufen Sie nur das, was auf Ihrer Liste steht und ignorieren Sie die Pop-ups mit Werbung. Denken Sie daran, dass Schnäppchenseiten nur für diesen Zweck geschaffen wurden.
Gehen Sie mit vollem Magen in den Supermarkt, damit Sie nicht von den köstlichen Gerüchen in Versuchung geführt werden, und denken Sie daran, dass die Geschäfte während der Weihnachtszeit geöffnet sind und Sie nicht verhungern werden. Bleiben Sie stark und ignorieren Sie die verlockenden Weihnachtsangebote, die Sie bombardieren!

3. Erinnern Sie sich an den Weihnachtsgedanken

Denken Sie über den Grund nach, warum Sie Geschenke überhaupt verschenken und was der Zweck des Geschenks am Ende ist. Wählen Sie Weihnachtsgeschenke sorgfältig aus. Ein Geschenk mit einem „Ich habe gleich an dich gedacht, als ich das gesehen habe“ ist viel mehr Wert als ein teures Gadget. Stellen Sie selbst ein Geschenk her oder verschenken Sie einen Gutschein für etwas, das Sie für die andere Person tun können, z. B. eine ungeliebte Aufgaben übernehmen oder ein Abendessen bei Ihnen zu Hause zubereiten. Die Intention und Personalisierung eines Geschenks bereitet Ihnen als schenkende Person mit großer Sicherheit mehr Freude und schafft eine engere Verbindung zu der Person, die beschenkt wird. Konzentrieren Sie sich besonders auf die Idee der Feiertage. Gemeinsame Zeit mit den Liebsten zu verbringen ist unbezahlbar und darauf kommt es am Ende an!

Über die Gastautorin: Als Finanzpsychologin untersucht Anne Abbenes, wie unser Gehirn, unsere Vergangenheit und unsere Emotionen unsere finanziellen Überzeugungen und Entscheidungen beeinflussen. Sie ist Direktorin am Financial Psychology Institute Europe, Lektorin für Behavioral Finance & Financial Psychology an den University Colleges Leuven-Limburg und Master in Financial Planning sowie internationale (Gerichts-) Mediatorin und Verhandlungsführerin.