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Sparportraits

Auf dem Weg zum Sparziel - Laura

11-08-2022

Erzähl uns mehr über dein Sparziel.
Ich habe zwei Sparziele, ein kurzfristiges und ein langfristiges. Kurzfristig möchte ich genug Geld auf meinem Konto haben, um mich ein paar Monate lang selbst versorgen zu können, falls etwas passiert. Das ist mein finanzielles Polster. Kurzfristig spare ich auch für Reisen - lang und kurz. Aber die werden zum größten Teil durch die Vermietung unserer Wohnung, wenn wir verreist sind, bezahlt. Eigentlich ideal, denn so fahre ich mit meinem Verlobten fast 'umsonst' in den Urlaub. Was übrig bleibt, kommt auf das gemeinsame Konto. Auf dieses Sparkonto zahlen wir beide monatlich einen festen Betrag für unsere gemeinsamen Sparziele ein, so haben wir auch ein extra Polster für eventuelle Reparaturen oder Renovierungen in unserer Wohnung.

Langfristig spare ich auf den Kauf einer größeren Wohung. Wir leben in einer Wohnung von 60m2, und für jetzt passt das gut, aber irgendwann würden wir uns gerne vergrößern – am liebsten mit Garten. Das ist auch für unseren Hund schön.

Wie viel hast du bereits gespart?
Mein Ziel sind zwei Nettomonatsgehälter als finanzielles Polster. Dieses Ziel habe ich schon fast erreicht. Um meinen Erfolg auch ein bisschen zu feiern, habe ich mir selbst zugesagt, mir dann einen neuen Laptop kaufen zu dürfen. Mein alter ist kaputt gegangen und ich habe schon länger keinen mehr. Im Grunde ist es also etwas Notwendiges. Aber wenn ich es mir selbst als Belohnung gönne, fühlt es sich besser an. Auch auf dem gemeinsamen Konto klappt das Sparen ganz gut. Unser Ziel auf diesem Konto sind 10.000 €, und wir haben bereits mehr als drei Viertel des Weges zurückgelegt.

Außerdem ist ein Teil unseres Geldes in unsere Eigentumswohnung investiert, die wir vor ein paar Jahren noch zu günstigen Konditionen gekauft haben: Wir haben zum Beispiel gerade eine neue Küche eingebaut und sind immer dabei Dinge zu renovieren. Wir hoffen, dass dies am Ende auch den Verkaufserlös steigern wird.

Wie viel sparst du monatlich?
Mein Ziel ist es, etwa 500 € pro Monat zu sparen, aber das kann sich von Monat zu Monat ein wenig ändern. Dann hängt es davon ab, wie der Monat verläuft und ob zum Beispiel ein Urlaub oder eine größere Anschaffung geplant ist. Wenn eine größere Anschaffung ansteht, wie neulich bei meinem Handy, fange ich schon ein paar Monate vorher an zu sparen. Ich überweise immer zu Beginn des Monats 150 € auf das gemeinsame Konto und mein Verlobter tut dasselbe. Mein eigenes Sparkonto fülle ich erst dann an, wenn alle Fixkosten von meinem Girokonto abgebucht wurden. Dann schaue ich, was übrig bleibt und lege es auf das Sparkonto.

Bist du mit deinen Ersparnissen zufrieden?
Eigentlich bin ich zufrieden, aber gleichzeitig nervt es mich ein bisschen, dass ich meine Ziele noch nicht erreicht habe. Das liegt vor allem daran, dass man sich schnell mit anderen vergleicht, vor allem in finanzieller Hinsicht. Manchmal habe ich dann das Gefühl, dass ich im Rückstand bin, weil ich länger studiert und zwei Master abgeschlossen habe. Mein erster Job wurde auch nicht so gut bezahlt. Ab und zu denke ich dann, dass ich hinter meinen Freunden liege, die schon länger arbeiten und mehr ansparen konnten. Aber wenn ich realistisch bin, geht es mir ganz gut. Man sollte nicht auf andere schauen, sondern nur auf sich selbst.

Zahlst nur du Geld auf das Sparkonto ein?
Auf mein eigenes Konto ja, auf das gemeinsame Konto, das wir beide haben, natürlich nicht.

Wie wahrscheinlich ist es, dass du dein Sparziel erreichst?
Ich gehe davon aus, dass ich mein Zwischenziel innerhalb von zwei Monaten erreichen werde. Danach werde ich sehen, ob ich den Puffer weiter ausbaue oder mir ein anderes Sparziel setze. Mein langfristiges Ziel, Startkapital für eine größere Wohnung, hoffe ich, in zwei Jahren zu erreichen. Mein Verlobter spart natürlich auch dafür, das hilft.

Fällt dir das Sparen schwer?
Nein. Ich interessiere mich für Finanzen und bin nicht sehr materialistisch. Ich kaufe also nur Dinge, die ich wirklich brauche, und keinen teuren Schnickschnack. Da habe ich lieber mehr Geld auf dem Konto. Man sagt, Menschen bekommen einen Dopaminschub, wenn sie etwas kaufen, aber bei mir ist das nicht der Fall. Bei mir kommt dieser Schub, wenn ich spare. Zusätzliches Geld auf dem Konto macht mich glücklich, eine teure Marken-Tasche nicht.

Ist Sparen etwas, mit dem du von klein auf vertraut bist? 
Ganz und gar nicht. Meine Eltern hatten nicht viel Geld. Wir haben lustige Sachen gemacht, aber Geld war immer ein Thema. Ich weiß noch, wie meine Mutter versucht hat, für meinen kleinen Bruder und meine kleine Schwester etwas anzusparen. Das Geld war in kürzester Zeit weg, um Steuern, Gläubiger oder Lebensmittel zu bezahlen. Wenn dann Geld da war, wurde es für "unnötige" Dinge wie einen neuen Fernseher ausgegeben. Selbst als Kind habe ich das nicht verstanden. Warum sollte man Geld für so etwas ausgeben, wenn man es besser für etwas anderes verwenden könnte? Das hat mich motiviert, mich mit dem Thema Finanzen auseinanderzusetzen, vielleicht sogar mehr als andere. Ich möchte Stabilität, und meiner Meinung nach sind gute Finanzen die Grundlage dafür. Das habe ich in meiner Jugend vielleicht ein bisschen vermisst, deshalb achte ich jetzt besonders darauf. Geld macht zwar nicht glücklich, aber es hilft. 

Was ist dein Spartipp?
Zunächst einmal sollten man immer realistisch bleiben und nicht zu streng mit sich selbst sein. Wenn man auf zu viel verzichten muss, um das Ziel zu erreichen, ist es weniger wahrscheinlich, dass man es erreicht. Rückschläge gehören dazu – davon darf man sich nicht entmutigen lassen. Ein weiterer Tipp ist das Internet: Dort findet man immer gute Angebote für Reisen, Urlaube oder andere Produkte. Manchmal hilft auch Warten. Irgendwann fallen die Preise oder es gibt ein Sonderangebot.

Wofür gibst du dein Geld gerne aus?
Ich gebe mein Geld lieber für Erlebnisse aus. Urlaub, Reisen, Entspannen, Essen gehen, Spaß mit Freunden - für all das kann ich mein Geld gut gebrauchen. Ich fühle mich nach solchen Erfahrungen reicher, glücklicher und zufriedener. Es macht mir also nichts aus, dafür Geld auszugeben, aber ich suche trotzdem immer nach den besten Angeboten - auch in Sachen Urlaub. Ein gelegentliches teures Essen im Restaurant ist in Ordnung, aber ich muss nicht jeden Abend ausgehen.