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Sparportraits

Auf dem Weg zum Sparziel - Charles

30-04-2024

"Erst sparen, dann ausgeben – anstatt das auszugeben, was man gar nicht hat. Die Leute wollen alles haben und mit jedem Trend gehen, aber das ist oft gar nicht nötig."

In diesm Sparporträt tauchen wir in das Leben und die Spargewohnheiten von Charles ein – einem 37-jährigen Berater für Unternehmensentwicklung mit einer Leidenschaft für Musik, Bücher und Reisen. Mit seinen durchdachten Budgetstrategien und klaren finanziellen Zielen zeigt er, dass Sparen keine Frage von großen Opfern ist, sondern vor allem eine Frage von klugen Entscheidungen, zum Beispiel im Supermarkt. Vom Großeinkauf bis hin zum Fokus auf saisonale Produkte: Finden Sie heraus, wie Charles jeden Monat zwischen 750 und 1.000 € spart, ohne Abstriche bei seinem Lebensstil machen zu müssen.

Wofür sparst du?

Ich habe mehrere Sparziele. Eines ist ein Sparpuffer, den ich gemeinsam mit meiner Freundin verwalte. Wir sind gerade umgezogen und haben durch den Kauf neuer Möbel einige Ausgaben davon bezahlt. Uns ist ein dauerhafter Sparpuffer von mindestens 10.000 € wichtig. Diesen Betrag haben wir nun fast wieder erreicht und im nächsten Monat wird der Reservetopf voll sein. 
Wir sparen außerdem gemeinsam für den Urlaub und planen, nächstes Jahr eine Wohnung zu kaufen, was auch ein großes gemeinsames Sparziel ist. Auf diesem Ziel lastet zwar wenig Zeitdruck, aber wir sind immer noch gut auf Kurs.

Ich persönlich habe zwei weitere Ziele, für die ich jeden Monat Geld zur Seite lege. Ich möchte meinen Nachnamen ändern lassen, was allein für den Antrag rund 1.000 € kostet. Und danach muss man alle Dokumente wie Führerschein und Reisepass ändern, also kommen noch ein paar hundert Euro dazu.

Ich spare auch für Kurse, die ich gerne machen würde, wie zum Beispiel einen Schauspielkurs.

Fällt dir das Sparen schwer?

Nein, eigentlich nicht! Aber es hilft natürlich ungemein, wenn man bereits intrinsisch motiviert ist, Ziele zu erreichen und kluge Entscheidungen in Bezug auf das Ausgabeverhalten zu treffen.

Wofür gibst du dein Geld gerne aus?

Ich liebe Konzerte, Festivals und Bücher. Und ja, ich lese sie tatsächlich! Oft kaufe ich aber auch mehrere Bücher auf einmal und komme erst einige Monate später dazu, sie alle zu lesen. Ich gebe gerne Geldaus, so auch für Schallplatten - Musik ist ein großes Hobby von mir. Ich gebe mein Geld aber auch gerne für Reisen aus, zum Beispiel fahren meine Freundin und ich zweimal im Jahr zu ihren Eltern nach Italien.

Hast du eine bestimmte Strategie, wenn es ums Sparen geht, die es dir ermöglicht, mehr zu sparen?

Es begann, als meine Freundin und ich vier Jahre lang in Portugal lebten und ein relativ geringes Einkommen hatten. Wir verdienten beide 750 € netto im Monat. Das bedeutete, dass wir mit einem geringen Einkommen auskommen mussten. Mir blieben etwa 140 € pro Woche zum Leben. Wir wollten viel unternehmen und vor allem die Zeit dort genießen, also mussten wir einen Weg finden, um es uns leisten zu können.
Vor Portugal war alles anders: Ich war alleinstehend, habe Vollzeit gearbeitet und musste keine hohe Miete zahlen. Mein Motto war: Man lebt nur einmal! Bis ich 30 war, habe ich ausgegeben, was ich ausgeben konnte, vielleicht sogar mehr. Aber in Portugal habe ich wirklich gelernt, gut zu wirtschaften, um es bis zum Ende des Monats zu schaffen - das habe ich genossen! Es war eine wirklich schöne Zeit. Jetzt, wo wir wieder in den Niederlanden leben, haben wir zwar ein viel höheres Gehalt, aber wir wenden immer noch die gleiche Strategie an wie in Portugal.

Es geht beim Sparen vor allem um deine Einstellung. Was willst du und wie motiviert bist du? Auch Finanz-Wissen ist wichtig: über die eigenen Kaufgewohnheiten, aber auch darüber, wie die Welt funktioniert. Wenn du weißt, dass alles im Laden dazu da ist, dich zu Impulskäufen zu verleiten, dann kannst du dem widerstehen, indem du zum Beispiel vorher immer einen Einkaufszettel schreibst und dich im Supermarkt daran hältst.

Siehst du es als Herausforderung an, so wenig wie möglich für Lebensmittel auszugeben?

Sicher, ich mag die Herausforderung, nach Möglichkeiten zum Sparen zu suchen, denn das Geld, was ich nicht zwingend ausgeben muss, gebe ich auch wirklich nicht aus. Wenn irgendwo die Zucchini weniger kostet als anderswo, plane ich den Einkauf so. Also wir hungern nicht, wir essen trotzdem genau das Gleiche. Aber am Ende des Tages spare ich dadurch 20 € pro Woche an Lebensmitteln – und das sind locker 100 € im Monat. Also zwei zusätzliche Konzerte!

Wie viel Zeit verbringst du im Durchschnitt pro Woche mit der Planung und dem Einkaufen, um Kosten zu sparen?

Ich brauche nicht viel Zeit. Ich lasse mir meine Lebensmittel nicht nach Hause liefern, obwohl ich dadurch Zeit sparen könnte. Ich gehe gerne selbst in den Supermarkt oder auf den Markt, weil ich dort sowieso mehr sehe und regelmäßig etwas Neues ausprobiere.

Die Planung und Recherche sind kein Problem; es gibt viele Apps, die mir helfen, die Preise zwischen verschiedenen Supermärkten zu vergleichen. Oft findet man mehrere Supermärkte nahe beieinander, dann mache ich einfach eine Runde und schaue nach dem besten Angebot.

Nutzt du bestimmte Apps oder Websites, um die besten Angebote zu finden?

Ja, ich verwende Online-Prospekte auf meinem Smartphone. Ich habe sie alle in einem separaten Ordner, damit ich die besten Angebote leicht finden kann.

Ich führe auch eine Excel-Tabelle mit all meinen festen Ausgaben. Etwa alle zwei Monate gehe ich diese durch, um zu sehen, welche zusätzlichen Ausgaben es gab und ob sie wirklich nötig waren. Auf diese Weise kann ich mich selbst ein wenig regulieren und vermeiden, dass mir überflüssige Produkte aufgedrängt werden.

Hat dieser Fokus auf Budgetierung auch andere Aspekte deines Lebens beeinflusst, wie z. B. Reisen oder Essen gehen?

Es hat auf jeden Fall einen Einfluss gehabt! Vor allem, als wir noch in Portugal lebten und uns an ein geringeres Budget gewöhnen mussten. Aber dadurch, dass ich bewusst mit meinem Geld umgehe und kluge Entscheidungen treffe, hatte ich auch dort genug Spielraum für Dinge, die mir Spaß machten – wie Reisen oder ab und zu mal essen gehen.

Wie hat sich deine Fähigkeit, bei Lebensmitteln zu sparen, auf deine weitergehenden finanziellen Ziele ausgewirkt?

Dadurch, dass ich klug mit meinem Geld umgehe, sehe ich, wie mein Sparvermögen jeden Monat wächst, und das motiviert mich ungemein! Es hilft mir auch, meine größeren Sparziele schneller zu erreichen, ohne auf Lebensqualität verzichten zu müssen.

Machst du außer Sparen noch etwas anderes, wie zum Beispiel Geld in Aktien anlegen, Wertgegenstände sammeln oder in Kryptowährungen investieren?

Ich bin kein Fan von Kryptowährungen; ich habe mich zu spät damit beschäftigt und es hat mich nicht sonderlich interessiert. Vor kurzem habe ich begonnen, in Staatsanleihen und ETFs zu investieren. Das steckt allerdings noch in den Kinderschuhen – ich bin öfter in meinen Supermarkt-Apps unterwegs als in Investment-Apps. Aber es macht mir wirklich Spaß, mich damit zu beschäftigen.

Es ist zwar mit Risiken verbunden, aber es ist eine gute Möglichkeit, langfristig etwas mehr Geld zu haben. Während der Jahre in Portugal konnte ich keine gesetzliche Rente aufbauen, also werde ich mich in den nächsten Jahren auch darauf konzentrieren meine private Altersvorsorge aufzustocken.

Was hilft dir, beim Sparen am Ball zu bleiben?

Zu sehen, wie mein Spartopf wächst, ist sehr motivierend. Es hilft auch, sich gemeinsam mit meiner Freundin Sparziele zu setzen und sich gegenseitig zu motivieren. Auch wenn man allein ist, kann es sehr hilfreich sein, sich gemeinsam mit einem  Freund, Sparziele zu setzen und zu erreichen. Das kann ich jedem empfehlen.

Was rätst du jemandem, der bewusster einkaufen möchte, um Geld zu sparen?

Alles beginnt damit, zu verstehen, was man wirklich braucht. Das kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Deshalb sollte man sich zunächst einen Plan machen: Schau dir an, wie viel du derzeit ausgibst, setze dir ein Budget und wäge ab, was du wirklich brauchst.

Von diesem Ausgangspunkt aus kann man dann anfangen, nach Möglichkeiten zum Sparen zu suchen. Ich mache mir immer eine Liste, bevor ich irgendwohin fahre und weiß, welche Produkte in der Woche in welchem Supermarkt günstig sind. Das kann am Anfang etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, aber irgendwann weiß man genau, was man wöchentlich braucht.

Neben Lebensmitteln gibt es noch andere Ausgaben, bei denen man sparen kann, zum Beispiel bei Abonnements wie Netflix oder DisneyPlus. Schließlich kann man immer nur einen Film auf einmal sehen! Auch bei Dingen wie Handyverträgen lohnt es sich, regelmäßig den Anbieter zu wechseln – so spare ich schnell 20 € im Monat.

Wenn man diese Aspekte jährlich überprüft, kann man eine beträchtliche Summe Geld einsparen und so mehr Spielraum für andere Sparziele oder einfach für Dinge, die Spaß machen, schaffen. Wenn man sich die Zeit nimmt, bewusster mit seinem Geld umzugehen, wird das Leben angenehmer und finanziell gesünder, was wiederum zu weniger Stress und einer besseren allgemeinen Gesundheit beiträgt.

Was war dein größter "Gewinn", wenn es darum ging, beim Einkaufen Geld zu sparen?

Mein größter "Gewinn" ist eigentlich eine Anhäufung kleiner Beträge. Wenn ich Produkte, die ich ohnehin verbrauchen werde und die länger haltbar sind, in großen Mengen kaufe, kann ich viel Geld sparen.

Ich nutze auch gerne Wochen mit vielen Angeboten. In einer solchen Woche gebe ich dann zwar mehr aus – zum Beispiel 125 € statt der üblichen 100 € pro Woche – aber dafür habe ich in der folgenden Woche alles, was ich brauche, für nur 35 €. Solche Momente empfinde ich wirklich als große 'Gewinne'.

Was ist der beste Tipp in puncto Finanzen, den du jemals bekommen hast?

„Gib kein Geld aus, das du noch nicht hast, und nur weil du welches hast, musst du es nicht gleich ausgeben.“Das ist mir   immer im Gedächtnis geblieben.

Eine weitere wertvolle Erkenntnis, die ich im Laufe der Jahre gewonnen habe, ist, dass man so viel wie möglich von dem nutzen sollte, was man bereits hat. Wir leben in einer schnelllebigen Welt, in der ständig neue Produkte auf den Markt kommen – man denke nur an die Modeindustrie. Es wird so viel produziert, gehandelt und schließlich weggeworfen. Das ist so unnötig.

Wir alle sollten also versuchen, Dinge länger zu erhalten; wie z.B. einen Mantel zum Schneider zu bringen, wenn etwas daran kaputt ist, oder elektronische Geräte reparieren zu lassen, statt gleich einen Ersatz zu kaufen. Kauf nur dann etwas Neues, wenn es wirklich nötig ist. Oft merkt man den Unterschied zwischen einem 6 Jahre alten Fernseher und einem nagelneuen erst, wenn man den neuen Fernseher schon gekauft hat!

 

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