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Speichern, um früher nicht mehr zu arbeiten

Zum 60. Geburtstag in Rente gehen? Dafür benötigt man finanzielle Rücklagen. Doch unsere Sparhelden wissen ganz genau, wie man das schafft. Und es klingt zwar merkwürdig, aber sie haben es von ihrem Haus gelernt. Wie das vonstattengegangen ist? Schau dir das Video an oder lies das Interview.

Interview

Lesezeit: 6 Minuten 

Andrea (43) und Ronald (46) sparen, um früher in Rente gehen zu können. Ihr Ziel ist es, mit dem Arbeiten aufhören zu können, sobald Andrea 60 Jahre alt ist.

„Wenn man sich etwas wünscht, kann man davon träumen und es einfach dabei belassen. Dann weiß man, dass es wahrscheinlich nie funktionieren wird. Man kann aber auch einen Plan erstellen und mit Stift und Papier überlegen, wie man den Traum verwirklichen kann. Als Ronald und ich immer öfter darüber nachgedacht haben, früher mit dem Arbeiten aufzuhören, fing ich an, am Küchentisch Berechnungen anzustellen. Wir würden für diesen Plan sehr viel Geld benötigen. Wie sollten wir das anstellen? Erstmal zog ich Bilanz: Wie viel Rentengeld hatten wir schon eingezahlt? Wann würden wir in Rente gehen, wenn wir keine zusätzlichen Jahre arbeiten? Wie viel Geld würden wir benötigen, wenn wir zu meinem 60. Geburtstag mit dem Arbeiten aufhören würden? Ich rechnete drauflos und es kam ein immenser Betrag heraus. Man muss nur daran denken, wie viel Geld man benötigt, um ein Jahr zu leben. Und dann muss man diesen Betrag für all die Jahre zusammenrechnen, die man früher aufhören möchte. Diese enorme Summe hat mich erstmal verunsichert, aber dann habe ich beschlossen, mich nicht abschrecken zu lassen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Davon bin ich überzeugt.

Ronald gefiel seine Arbeit schon seit Jahren nicht mehr. Er arbeitete in verschiedenen technischen und kommerziellen Berufen. Nach einem langen Arbeitstag kam er müde, aber nicht erfüllt nach Hause. Er wollte mehr für andere Menschen bewirken, einen echten Unterschied machen. In dieser Zeit haben wir viel darüber gesprochen, früher mit dem Arbeiten aufzuhören. Er konnte es sich wirklich nicht vorstellen, bis zu seinem 68. Lebensjahr zu arbeiten. Und ich konnte mir das bei ihm auch nicht vorstellen, nicht, wenn man keinen Spaß an seiner Arbeit hat. Zu Beginn dieses Jahres hat Ronald schließlich gekündigt. Es wurde Zeit für etwas anderes. Er ist jetzt selbstständig und begleitet Leute, die Probleme mit der Bewerkstelligung alltäglicher Aufgaben haben. Er erledigt Einkäufe für sie oder begleitet sie durch den Alltag und das macht ihn wirklich glücklich. Die Leute freuen sich, wenn er kommt. Er kann ihr Leben etwas besser machen und genau das wollte er so gerne. Aber: Die Idee, früher mit dem Arbeiten aufzuhören, spukte weiter in unseren Köpfen herum. Wie wunderbar wäre es nur, einfach früher sagen zu können: Das reicht jetzt. Um andere Dinge genießen zu können. Nicht um auf der faulen Haut zu liegen, denn so funktionieren wir beide nicht, sondern um ehrenamtlich zu arbeiten. Unseren schönen Bauernhof zu nutzen. Zu reisen.

Unser Plan, früher mit dem Arbeiten aufzuhören, umfasst verschiedene Aspekte. Als erstes bezahlen wir unsere Hypothek schneller ab. Die Idee dahinter ist, dass wir später weniger Geld verdienen müssen, wenn wir auch geringere Kosten haben. Unsere Hypothek ist nicht besonders hoch. Wir bezahlen jeden Monat ungefähr 500 €. Aber wenn wir diese Kosten nicht mehr haben, benötigen wir jeden Monat 500 € weniger. Darüber hinaus legen wir mehr an und wir sparen mehr. Die Rente ist niedrig, also habe ich das Geld in Depots angelegt. Das Geld wird damit für eine etwas längere Zeit angelegt und so erhält man höhere Zinsen. Dieses Geld benötigen wir vorläufig noch nicht, also ist das eine gute Sache. Ich habe fünf Depots, die alle zu unterschiedlichen Zeitpunkten verfügbar werden. Das bezeichnet man als Depositenleiter. So gibt es immer einen Betrag, der bald verfügbar ist und man hat Geld, das man verwenden kann. Ich glaube, wir legen jeden Monat ungefähr 500 € zurück. Damit werden wir es nicht schaffen, acht Jahre früher in Rente zu gehen. Ich möchte deshalb mehr Geld anlegen. Dafür muss man dauernd irgendwelchen Versuchungen widerstehen, vor allem mit zwei Teenagern im Haus. Ich halte genau fest, was wir verdienen und wie viel wir ausgeben. Mein Ziel ist es, auf einen Sparprozentsatz von 25% zu kommen. Das bedeutet, dass wir ein Viertel von dem, was wir verdienen, zur Seite legen. Da sind wir gerade noch nicht.

Als wir unseren Bauernhof von meinem Vater gekauft haben, musste das ganze Anwesen renoviert werden. Fast alle Bauarbeiten haben wir von unserem eigenen Spargeld bezahlt. Wir stellten einen Sparplan auf: Sobald das Geld gespart war, konnten wir die Arbeiten durchführen. In dieser Zeit haben wir gelernt, was es heißt zu sparen. Sobald unser Gehalt auf dem Konto einging, haben wir einen festen Betrag auf das Sparkonto überwiesen. Auch alle zusätzlichen Einnahmen kamen auf das Sparkonto. Wir haben zusätzlich weniger Geld ausgegeben. Wir fanden heraus, dass wir nicht unbedingt glücklicher davon wurden, auswärts zu essen, statt zu Hause zusammen zu kochen. Wir verwehren uns nicht viel, wir genießen das Leben in vollen Zügen, aber manchmal sagen wir uns: Jetzt reicht es auch mal wieder. Es gibt auch noch eine Zukunft, an die wir denken müssen. Das versuche ich unseren Kindern ebenfalls zu vermitteln. Dass es selten zielführend ist, wenn man all sein Geld ausgibt. Mein Vater hat mir das auch beigebracht. Ich glaube, dass er mir damit ein großes Geschenk gemacht hat. Ein Geschenk, das ich gerne auch meinen eigenen Kindern mache.“

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