Sie benutzen den Browser Internet Explorer. Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt. Bitte benutzen Sie einen anderen Browser um unsere Website uneingeschränkt nutzen zu können.  Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Sicheres Online-Banking.
Tipps

Wie sehr sollte man auf jeden Euro achten, wenn man finanziell unabhängig werden will?

21-05-2024
Viele Menschen beginnen nicht mit FIRE (Financial Independence Retire Early, auf deutsch: “Finanziell unabhängig werden und früher in Rente gehen können”), weil sie denken, dass sie es nie schaffen werden. Als Argument führen sie zum Beispiel an, dass sie im Hier und Jetzt leben und nicht jeden Cent umdrehen wollen. Aber wie sehr sollte man auf sein Geld achten, wenn man finanziell unabhängig werden will? Gastblogger Mr. FOB erklärt, wie es sich mit der richtigen Einstellung gar nicht mehr so schwierig anfühlt.

Ein Budgetplan ist fast unmöglich einzuhalten

Wenn Sie sich selbst Ausgabelimits und Budgets setzen, haben Sie vielleicht das Gefühl, dass Sie auf jeden Euro achten müssen. Zum Beispiel mit einem 50-Euro-Einkaufsbudget: Hier müssten Sie dann bei jedem Produkt im Laden prüfen, ob es in Ihr Budget passt. Viele Menschen empfinden das als demotivierend. Ihnen fällt es immer schwerer, sich an ihr Ausgabelimit zu halten – und das frustriert. 

Auf meinem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit habe ich mit einem anderen Ansatz gearbeitet, bei dem ich keine Schwierigkeiten hatte, ihn einzuhalten. Ich empfand diesen Ansatz sogar als sehr angenehm und einfach umsetzbar. Bei meiner Methode habe ich eine fünfstufige Kombination verschiedener Strategien eingesetzt. 

 

  1. Berechnen des realen Stundenlohns

    Zunächst habe ich meinen realen Stundenlohn berechnet. Dabei habe ich auch all die Zeit als Arbeitszeit gezählt, die ich außerhalb der Bürozeiten mit Arbeit verbracht habe und die ich daher nicht nach Belieben verbringen konnte. So z. B. die Fahrtzeit zur Arbeit und die Zeit, die ich abends brauche, um mich von der Arbeit zu erholen. Dann stellte ich fest, dass mein tatsächlicher Stundenlohn viel niedriger war, als ich dachte. Ich musste also viel mehr „Lebensenergie“ und Zeit aufwenden, um einen Euro zu verdienen, als anfangs angenommen. Infolgedessen stieg der Wert jedes verdienten Euros für mich. 

  2. Was ist der reelle Wert eines Euros für Sie?

    Im zweiten Schritt habe ich auf den Cent genau analysiert, wofür ich mein Geld ausgebe. In dieser Phase habe ich eine Zeit lang sehr genau auf jeden Euro geachtet. Ich habe versucht, hinter jedem Euro auch die Energie und Zeit zu sehen, die ich investiert habe, um ihn zu verdienen. Dadurch habe ich in vielen Dingen, die ich zwar haben wollte, die aber nicht unbedingt notwendig sind, auch keinen Wert mehr gesehen.  So begann ich, ohne mich besonders anstrengen zu müssen und ohne weiter darauf achten zu müssen, automatisch zu sparen. 

  3. Das Geld für sich arbeiten lassen – Passives Einkommen generieren

    In Schritt dreibeschäftigte ich mich damit, wie ich jeden Euro, den ich besaß, wertvoller machen konnte, ohne dafür zusätzliche Lebensenergie aufwenden zu müssen. Ich habe das Geld, das ich nicht jeden Monat ausgegeben habe, so effizient wie möglich für mich arbeiten lassen. Und die Erträge, die ich auf diese Weise erzielte, investierte ich ebenso in diesen Topf. Wie ein Schneeball, der einen Abhang hinunterrollt, wuchs dieser Topf immer schneller, ohne dass ich mich besonders anstrengen musste. So wurde mir auch klar, dass jeder Euro, den ich ausgab, nicht nur ein Euro war, sondern viel mehr. Mit dieser Erkenntnis lohnten sich so manche Ausgaben noch weniger und das Sparen wurde noch einfacher. Ein Beispiel in Zahlen dafür finden Sie unten.

  4. Bezahlen Sie zuerst sich selbst!

     Nachdem ich mir einen Überblick darüber verschafft hatte, wie viel Geld ich monatlich wirklich benötigte, habe ich damit angefangen, mich selbst, direkt nach Eingang meines Gehalts auf meinem Konto, zuerst zu bezahlen. Direkt nach Gehaltseingang, habe ich automatisch einen Teil davon sofort auf mein Anlagekonto und einen Teil auf mein Sparkonto überwiesen. Der Teil, der noch übrigblieb, diente dazu die laufenden monatlichen Kosten zu decken. Die Tatsache, dass auf meinem Girokonto ein begrenzter (aber nicht knapper) Geldbetrag zur Verfügung stand, half mir, ohne zusätzlichen Aufwand sparsam(er) zu leben. Meiner Erfahrung nach funktioniert das viel besser, als das, was am Ende des Monats übrigbleibt, zu investieren – denn dann muss man sich den ganzen Monat über zurückhalten, um zu vermeiden, dass man das Geld, das auf dem Girokonto liegt, für Verlockungen ausgibt, von denen es in unserer Gesellschaft reichlich gibt.

  5. Visualisieren Sie Ihr Wachstum

    Im letzten Schritt habe ich für mich in einer Grafik dargestellt, wie mein Vermögen wächst. Durch das monatliche Wachstum und die Visualisierung davon habe ich einen Kick erfahren, was mich noch mehr motivierte, um mein Vermögen wachsen zu lassen. Es ist für mich wie eine Belohnung und eine sehr gute Investition meines Geldes. Aufgrund des bereits erwähnten Schneeballeffekts und unter anderem des Zinseszinseffektes wuchs das angelegte und investierte Vermögen mit der Zeit auch immer schneller. Das zu beobachten, hat mich zusätzlich motiviert. 

Finanziell gut aufgestellt und freier!

Alles in allem sorgte dieser Ansatz bei mir dafür, dass ich überhaupt nicht mehr das Gefühl hatte, auf jeden Euro achten zu müssen. Lustigerweise hatte (und habe) ich die Erfahrung gemacht, dass ich durch weniger Ausgaben ein reicheres und auch freieres Leben führen konnte. Ich bekam das Gefühl, mehr Kontrolle zu haben, weil ich mehr und mehr Freiheit erlebte, während ich Vermögen aufbaute und damit weniger abhängig von meinem Einkommen wurde. 

Ich begann auch wieder Dinge zu genießen, die ich früher häufiger gemacht hatte, mittlerweile aber nur noch zu Zeiten, in denen ich mich wirklich bewusst dafür entschied, sie zu tun. Ich gab weniger aus, genoss aber mehr. Die Tatsache, dass mein „neuer Lebensstil“ auch noch nachhaltig war, gefiel mir sehr. Es war ein Gewinn an vielen Fronten – und das ganz ohne das Gefühl zu haben, auf jeden Euro achten zu müssen!

Mr. FOB hat 2016 den Financially Independent Blog gegründet. Dort schreibt er über seinen Weg, finanziell unabhängig zu werden und darüber, wie er mit nur 49 Jahren aufhören konnte, zu arbeiten. Bei Mr. FOB geht es um Sparen, Investieren und alles andere, was man braucht, um finanziell unabhängig zu werden und zu bleiben. Für die LeasePlan Bank teilt Mr. FOB gerne sein Wissen in einer Reihe von Gastblogs darüber, wie man das Beste aus seinen Ersparnissen macht und den Grundstein für seine eigene finanzielle Unabhängigkeit legt.
Die in diesem Blog beschriebene Meinung zu diesem Thema ist ausschließlich die des Autors und stellt nicht die Position der LeasePlan Bank dar.

 

Möchten Sie weitere Sparnachrichten, Tipps und Inspirationen erhalten?


Abonnieren Sie dann gleich unseren Newsletter!