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Sparportraits

Auf dem Weg zum Sparziel – Petra

01-11-2022

„Es ist ganz klar die Angst vor der Altersarmut, die mich als Frau in dieser Situation antreibt.“ 

Petra ist mit ihren 56 Jahren, wie so viele, nicht mehr allzu weit entfernt vom Renteneintritt. Ein Thema, das sie beinahe täglich begleitet. Denn eigentlich war alles klar: Die Kinder sind schon seit ein paar Jahren aus dem Haus, das Eigenheim ist seit Frühjahr 2022 abbezahlt und dann sollte es mit guter Altersvorsorge in eine sorgenfreie Rente gehen. Durch die Trennung von ihrem Ehemann hat sich ihre finanzielle Situation jedoch von heute auf morgen völlig verändert. Denn Petra hat, neben einigen Jahren in Elternzeit, lange Zeit ihren beruflichen Werdegang für die Familie hintenangestellt – Hauptverdiener war ihr Mann. Sie muss nun also, nach 25 Jahren Ehe und mit der Zeit im Nacken, finanziell ausgleichen, was auf der Strecke geblieben ist – sowohl im Alltag als auch für ihre Altersvorsorge. Wie sie sich dieser Herausforderung stellt, erfahren Sie hier.

Bist du mit deinen Ersparnissen zufrieden? 

Es fällt mir natürlich schwer zu beurteilen, ob das reicht. Ich habe durch die Trennung zwar ein kleines Polster wie z.B. durch das Auflösen gemeinsamer Sparkonten bekommen, aber ob das wirklich für die Rente reicht, das weiß ich eben nicht. Ich habe einfach Sorge, dass selbst das Maximum, was ich sparen kann, schlussendlich bei Renteneintritt nicht genug sein wird.  Ich werde ja die kleine Rente, die ich bekomme, dauerhaft durch mein Erspartes aufstocken müssen. Was perspektivisch dabei hilft, sind die Rentenanteile meines Exmannes, die mir zustehen. Basis muss aber dennoch mein Erspartes sein. 

Mein Spartipp ist…

Ich habe grob überschlagen, was ich überhaupt monatlich sparen kann. Die Kürze der Zeit, die mir noch bleibt, sehe ich ganz klar als Motivation. Das ist sicherlich oft auch ernüchternd, aber weckt meinen Kampfgeist. Ich schätze, mein Tipp wäre also, sein Ziel fest im Blick zu behalten. 

Wie lange sparst du schon? 

Das kann ich gar nicht so pauschal beantworten. Im Grunde gibt es da zwei Startpunkte: Einmal den für die gemeinsamen Sparkonten mit meinem damaligen Mann und zum anderen die Trennung vor drei Jahren. Die Art des Sparens beziehungsweise der Druck dahinter hat sich dadurch enorm verändert. Die Motivation war einfach eine andere. 

Das hilft mir, weiter zu sparen

Man kriegt in den Medien so oft mit, dass das Thema Altersarmut vor allem auch Frauen trifft, weil sie sich darauf verlassen, dass ihr Partner für die Finanzen zuständig und Hauptverdiener ist. Sie selbst stellen sich in Absprache dann beruflich zurück und sind für die Familie und die Kinder verantwortlich. Ein Modell, in das man schnell reinrutscht, weil es einfach naheliegend ist. Und da spielt für mich schon auch Angst eine Rolle: Auch in diese Altersarmut zu rutschen. Da ist es natürlich motivierend jetzt alles beiseitezulegen was eben geht, um bloß nicht an diesen Punkt zu kommen.

Wofür gibst du gerne Geld aus?

Dadurch, dass ich in einer Senioreneinrichtung arbeite, habe ich auch oft Dienste am Wochenende, die Zuschläge mit sich bringen, die ich so vorab nicht einplane – das zeigt sich erst jeden Monat spontan auf der Abrechnung. Es ist ein gutes Gefühl, wenn dann mal etwas mehr dabei rumkommt und ich unerwartet etwas mehr Puffer in dem Monat habe. Das gebe ich dann schon gerne ab und an für Erlebnisse aus, wie Wellness, Theater oder auch Urlaub. Für Reisen gebe ich lieber mehr aus und fahre dafür seltener, um ein tolles Erlebnis zu haben. Ansonsten gebe ich dieses Geld natürlich auch hin und wieder für neue Kleidung aus, aber das ist ja irgendwie eine Mischung aus Vergnügen und Muss.

Fällt dir das Sparen schwer?

Nein, eigentlich nicht. Das Erlebnis, auf einmal nicht zu wissen: Wie viel Geld habe ich als Einzelperson denn dann jetzt noch zur Verfügung? Rutsche ich vielleicht in eine Altersarmut? Kriege ich Unterhalt und wenn ja, wie viel? Das war so erschreckend für mich. Da ist nicht wichtig, ob ich mir ein neues Paar Schuhe kaufen kann, weil ich einfach gemerkt habe, wie schlimm dieses Gefühl ist.