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Tipps

Wenn Kinder alles kaufen können: Was Eltern online beachten sollten

21-06-2022
Die Internetwelt bewegt unser tägliches Leben: Wir shoppen, lernen, kommunizieren und lassen uns online unterhalten. Wir haben 24/7 Zugriff auf Unmengen an Daten und Produkten. Uns bei diesen enormen Konsumreizen in Zaum zu halten, fällt selbst im Erwachsenenalter schwer. Aber was bedeutet dieser unbegrenzte Zugriff für Kinder und Jugendliche? Genauer gesagt: Was bedeutet das für ihr Kaufverhalten? Schon in frühen Jahren stürzt neben Fernsehwerbung auch, deutlich versteckter, über die Sozialen Medien Werbung auf Kinder und Jugendliche ein. Das Tückische daran ist, dass dies meist gar nicht als Werbung erkannt wird – auch von Eltern nicht. Influencer, Youtuber, TikToker und Online-Games, machen es Eltern nicht leicht den Überblick zu behalten. Denn auch auf Minderjährige warten überall einfach zugängliche Schlupflöcher. Was Sie beim Online-Verhalten Ihrer Kinder beachten sollten, lesen Sie hier. 

Wann dürfen Kinder online shoppen?

Im Internet gelten, wie auch im stationären Handel, die Regeln der Geschäftsfähigkeit. Konkret bedeutet das: Nur wer volljährig, also 18 Jahre alt ist, darf uneingeschränkt offline und online Käufe tätigen. Das Problem: Die wenigsten Händler überprüfen tatsächlich das Alter ihrer Kunden. Oft reicht ein kurzer Klick im Pop-Up auf: „Ja, ich bin volljährig.“ vollkommen aus. Und schon stehen Ihrem Kind allen Türen offen. Voll und ganz geschäftsunfähig sind hingegen Kinder unter sieben Jahren. Laut Gesetz dürfen sie keine (Kauf-)Verträge abschließen. 

Besonders knifflig wird es bei Kindern und Jugendlichen zwischen sieben und siebzehn Jahren – Sie sind weder voll geschäftsfähig noch geschäftsunfähig. Sie dürfen stattdessen im Rahmen der freien Verwendung des Taschengeldes – dem sogenannten Taschengeldparagraphen – etwas kaufen. Sie sind also dazu in der Lage, eigene Kaufentscheidungen zu treffen, solange sie dafür ihre eigenen finanziellen Mittel verwenden. Aber Vorsicht: Dies gilt nur, wenn die Kaufsumme sofort beglichen wird. Wird die Rechnung erst einige Zeit später beglichen, greift der Taschengeldparagraph nicht mehr und die Eltern müssen den Kauf, auch wenn er schon geschehen ist, genehmigen. Wird das Limit des Taschengelds hingegen überschritten und sie greifen beispielsweise auf Paypal Konten oder andere finanzielle Mittel anderer – z.B. ihrer Eltern – zurück, gilt dies als nicht rechtskräftig und kann unter ausreichender Beweislage von Ihnen, als Eltern, zurückgezogen werden. 

Das Wichtigste in Kürze:
  • Nur wer volljährig, also 18 Jahre alt ist, ist unbeschränkt geschäftsfähig.
  • Kinder und Jugendliche ab sieben Jahren können im Rahmen ihres Taschengeldes etwas kaufen.
  • Bei Internet-Käufen müssen Eltern entweder zuvor einwilligen oder das Geschäft nachträglich genehmigen.

Sicheres Online-Banking für Kinder

Da Schüler schon in jungen Jahren mit dem Online-Banking beginnen, ist es wichtig, die Sicherheit im Auge zu behalten. In einer Studie aus dem Jahr 2021, gaben 97% der 16 bis 29-jährigen an, Online-Banking zu nutzen – Zwei Jahre zuvor waren es noch 88%. Häufig kommt es bei Online-Banking zu Betrugsfällen wie der Weitergabe von persönlichen Daten an Dritte, der Ausspionage von Zugangsdaten oder zur Infizierung der Geräte mit Schadprogrammen. Daher ist es besonders wichtig, die jungen Nutzer über Betrugsmaschen aufzuklären und auf Gefahren hinzuweisen. 

→ Möchten Sie mehr über sicheres Banking erfahren? Dann lesen Sie hier wie Sie sich schützen oder kontaktiere Sie unseren Datenschutzexperten Maarten Bevers

Wofür geben Kinder und Jugendliche online Geld aus? 

Besonders reizvoll ist für Kinder und Jugendliche das Thema Gaming. Immerhin sagen 61 % der 6-18-Jährigen, dass sie gerne online spielen. Obwohl viele Spiele kostenlos gespielt werden können, stoßen Ihre Kinder in aller Regel schon nach kurzer Zeit auf kostenpflichtige Zubuchungen und Premium Versionen für noch mehr Spielspaß. Mit der In-App-Währung von z.B. Fortnite V-Bucks, FIFA Coins und Roblox Robux können junge Leute In-Game-Zubehör wie Truhen, Karten, Skins oder andere spezielle Gegenstände kaufen, um ihr Gameplay zu verbessern. Diese Währung wurde geschaffen, um jungen Menschen die Durchführung von Mikrotransaktionen oder Einkäufen im Spiel zu erleichtern, ohne zu wissen, wie viel echtes Geld sie ausgeben.

Achten Sie daher unbedingt darauf Ihr Kind ausreichend aufzuklären, ohne dabei als wortwörtlicher Spielverderber dazustehen. Lassen Sie sich das Spiel erklären, schauen Sie zu und verstehen was dahintersteckt. Dann fällt ein Gespräch auf Augenhöhe über versteckte Fallen sowie bewusstem und transparentem Umgang mit Geld umso leichter.  

Was sind die Risiken von In-App Käufen?

  • Der Druck, Geld von Freunden oder Influencern auszugeben

    Die meisten Online-Games fordern Interaktion und Zusammenarbeit von Spielern überall auf der Welt. Nicht selten verbinden sich Gruppen immer wieder und schließen Freundschaften. Auch Gamer, die sich eine große Online-Reichweite, z.B. durch Instagram oder Streams auf Twitch und co., aufgebaut haben, laden häufig Leute aus ihrer Community ein, gemeinsam mit ihnen zu spielen. Dadurch fühlen sich vor allem junge Leute häufig unter Druck gesetzt bestimmte Premium-Funktionen freizuschalten oder Accessoires zu kaufen, um mehr mit der Gruppe oder einem bestimmten Influencer, den sie schätzen, mithalten zu können.
  • Überspending

    Durch die Verwendung von In-Game-Währungen fällt es jungen Menschen besonders schwer für In-Game-Einkäufe den Überblick über ihre Ausgaben zu behalten. 

So schützen Sie sich und Ihre Kinder 

Das A und O ist die richtige Kommunikation zwischen Ihnen und ihrem Kind. Versuchen Sie ihre Interessen zu verstehen und unterhalten Sie sich auf Augenhöhe. Als zusätzliche Sicherheitsvorkehrung können Sie den Zahlungsweg auf den Geräten abschneiden. Dazu müssen Sie lediglich auf den genutzten Geräten sogenannte "In-App-Käufe" deaktivieren.
Bei Apple (iOS) geht das über die Menüpunkte "Bildschirmzeit" und "Beschränkungen". Bei Android können Sie unter "Einstellungen/Authentifizierung für Käufe erforderlich" ein Passwort für kostenpflichtige Inhalte vergeben. 

Achten Sie zudem unbedingt darauf Ihre Kinder vor Betrugsmaschen im Internet zu warnen. Besonders wenn Ihr Kind Zugang zu Ihrem oder einem eigenen E-Mail-Postfach hat, sollten Sie über Themen wie Phishing aufklären. 

Schauen Sie gerne auch in unserer Blogübersicht vorbei. Dort klären wir regelmäßig über wichtige Finanzthemen auf, helfen Ihnen zu sparen und geben hilfreiche Tipps.